Die Pressefreiheit hat ihre Schattenseiten

Der Antisemitismus nutzt die Profitorientierung der Presse aus

Berlin, 6. Februar 2012. Kein anderer Bundspräsident wurde von der Presse so heftig attackiert wie Christian Wulff. Dabei haben die Vorwürfe überhaupt nichts mit seiner Amtsführung als Bundespräsident zu tun, sondern beziehen sich auf eine Zeit vor der Amtsübernahme. Diese Vorwürfe hätten bereits früher erhoben werden können.

Antisemiten fühlen sich am ehesten durch die Amtsführung des Bundespräsidenten Christian Wulff bedroht. Am 15. April 2011 hat der Zentralrat der Juden in Deutschland den Leo-Baeck-Preis an Bundespräsident Christian Wulff verliehen. In der Presseerklärung des Zentralrates wurde unter anderem ausgeführt: 

Auf der Homepage des Bundespräsidenten (bundespraesident.de) ist die Rede veröffentlicht, die der Bundespräsident auf dem Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps am 10. Januar 2012 hielt. Der Bundespräsident sagte unter anderem:

Die Antisemiten nützen die profitorientierte Presse geschickt aus. Wie ausgeprägt die Profitorientierung der Presse sein kann, ergibt sich aus der Urteilsbegründung des Landgerichts Berlin (Aktenzeichen LG Berlin 27 O 615/02). Kai Diekmann, der Chefredakteur der Bild-Zeitung, klagte gegen eine andere Zeitung auf Unterlassung und Schmerzensgeld. Der Anspruch auf Unterlassung wurde ihm zugestanden, die Klage wegen Schmerzensgeld wurde aber abgewiesen. In der Urteilsbegründung führte das Landgerichts Berlin unter anderem das aus:  

Sigmar Gabriel hat sich von den Antisemiten einspannen lassen. Auf dem Neujahrsempfang des Bundespräsidenten am 10. Januar 2012 hätte Sigmar Gabriel als Vorsitzender die Sozialdemokratische Partei Deutschlands vertreten sollen, aber er ging nicht hin.

Autor: Wilhelm Klumbies, D-41065 Mönchengladbach